Schirn Shortcuts – Kurzfilme für die Kunstvermittlung
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt hat mit den „Schirn Shortcuts“ ein neues Bewegtbild- Format für die Kunstvermittlung entwickelt, das sich an ein breites Onlinepublikum richtet und digitale Erzählweisen mit dem Medium Film verbindet. Sie stellen die Bezüge zum Kontext und zum Thema einer Ausstellung her und gehen der Frage nach, woher künstlerische Phänomene oder Stile kommen und wie sie entstehen. Die Umsetzung erfolgt in visuell anspruchsvoll dargestellten Geschichten. Ein Shortcut ist auf rund 2 Minuten angelegt und bietet somit einen kurzen, direkten Weg zu mehr Wissen. Das neue filmische Vermittlungsformat richtet sich an junge und erwachsene Laien, die mit der Schirn über die Social Media Kanäle verbunden sind, sich aber bisher noch wenig mit den Hintergründen von Kunst beschäftigt haben. Die Shortcuts schlagen aber auch den Bogen zu einem kunstaffinen Publikum, das regelmäßig Ausstellungen besucht und sich online informiert und weiterbildet.
Die bereits realisierten Shortcuts beleuchten Themen wie Wildnis oder Maschinenkunst sowie Stile wie die Konzeptkunst oder den Abstrakten Expressionismus. Auch wenn jeder Clip thematisch eigenständig konzipiert ist, wurden für die Reihe charakteristische Parameter entwickelt, die auch für die 3 Shortcuts eingesetzt werden, die in diesem Jahr entstehen.
Visuell zentral ist die Verwendung von Schlüsselwerken der Kunstgeschichte, die im Erzähltext, in der Animation und durch Bewegtbild mit Motiven der Alltagswelt der Betrachter kombiniert werden. Die Bildsprache und der Tonfall der Erzählweise setzt dabei immer wieder auf Humor, um die bei den Betrachtern ausgelösten Aha- Momente zu verstärken. Dabei sind Musik und Erzähltempo so gehalten, dass die Betrachter engagiert, aber nicht überfordert werden.
Die eigenständigen Shortcuts sollen sich in der Reihe für die Betrachter miteinander verbinden. So wurden einige Schlüsselwerke bewusst in mehreren der Clips eingesetzt. In dieser Wiederholung entsteht ein Wiedererkennungseffekt für wichtige künstlerische Momente des 20. Jahrhunderts, etwa Kasimir Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ – eine prägende Zensur im Kunstschaffen und Ausgangspunkt für die Abstraktion. Speziell für die kommenden Shortcuts ist es das Ziel, durch solche subtilen Querverweise zu verdeutlichen, dass es für viele künstlerische Phänomene gemeinsame Auslöser gibt und dass künstlerische Phänomene vernetzt zu verstehen sind. Dieser lexikalische Charakter der Shortcuts wurde bereits in der Konzeption angestrebt.
Foto:
Schirn Shortcut „Was ist eigentlich Konzeptkunst? Nimm den kürzesten Weg zu mehr Wissen“ © Schirn Kunsthalle Frankfurt, Abb.: Mary Pickford in „Taming of the Shrew“, 1929, Produktion Still: Mary Pickford Foundation, www.marypickford.org
Hinterlassen Sie eine Antwort