Breaking Glass III – Virtual Space
Das aufkommende Interesse an Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) ist das Ergebnis der jüngsten technologischen Entwicklungen, welche die Qualität dieser Medien stark verbessert haben. Inzwischen sind AR und VR Technologien nicht mehr neu, und vor allem seit der Breaking Glass I Konferenz, die im Jahr 2018 an der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule in Frankfurt am Main stattfand, konnte ein enormer Anstieg an Arbeiten und Veranstaltungen im Bereich der Kunst und Architektur beobachtet werden, die sich mit AR und VR beschäftigten.
Die Idee zur Veranstaltungsreihe Breaking Glass wurde von dem Architekten Johan Bettum und dem Kurator Daniel Birnbaum entwickelt. Beide lehren an der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule in Frankfurt am Main und leiteten im Vorfeld zu Breaking Glass I ihre Studierenden zu einem neuen Projekt an: die Studierenden der Architekturklasse sollten eine AR- und VR-Version von Marcel Duchamps berühmtem Kunstwerk Das Große Glas (1915-23) produzieren.
Der Name der Konferenzreihe Breaking Glass nimmt darauf scherzhaft Bezug und deutet spielerisch an, dass Duchamps Werk aktuelle technologische Möglichkeiten vorwegnahm, die ihm damals nicht zur Verfügung standen. Darüber hinaus bezieht sich die Metapher des zerbrochenen Glases sowohl auf die tatsächlichen Risse in Das Große Glas als auch auf den Versuch der Konferenzreihe zu neuen kreativen Möglichkeiten in der Architektur und der Kunst durchzubrechen.
Nachdem The Third Glass von den Architekturstudierenden der Städelschule beim Tag der offenen Tür, dem Rundgang 2017, präsentiert wurde, folgte 2018 das Symposium Breaking Glass I – Virtual Reality and Becoming a Subject und 2019 Breaking Glass II – The Virtual Image.
Teilnehmer*innen Breaking Glass I: Wolf Singer (Neurophysiologe), Sanford Kwinter (Architekturtheoretiker), Allese Thomsen (Kunstkritikerin und Kuratorin), Lars Bang Larsen (Kunsthistoriker und Kurator), Dado Valentic (VR Produzent), Damjan Jovanovic (Architekt), Shezad Dawood (Künstler), Timur Si-Qin (Künstler), Rachel Rossin (Künstlerin).
Teilnehmer*innen Breaking Glass II: Martine Beugnet (Kunst- und Medientheoretikerin), Sanford Kwinter(Architekturtheoretiker), Marco Brambilla (Künstler), Louisa Clement (Künstlerin), Isabella Pasqualini(Künstlerin), Edward Vessel (Neurophysiologe), Liam Young (Architekt).
Breaking Glass III – Virtual Space bringt Praktiker*innen und Theoretiker*innen aus einem breiten Spektrum der Bereiche Architektur, Kunst, Philosophie und Neurowissenschaften zusammen. Durch Präsentationen und Diskussionen wird die dreitägige Veranstaltung den aktuellen Stand und die Zukunft von AR und VR in Architektur und Kunst betrachten und in Hinblick auf unsere Wahrnehmung und Nutzung des Raumes diskutieren. Die Fragen, die den virtuellen Raum, die Architektur und die Künste betreffen, sind von höchster Aktualität. Sie beschäftigen sich damit wie der virtuelle Raum das menschliche Subjekt beherbergt und beeinflusst und wie unser Sinn für Realität in ihm konstruiert wird.
Die COVID-19-Pandemie unterstreicht die Aktualität und Brisanz dieser Fragen: das Virtuelle breitet sich in allen Lebensbereichen zusehends aus und ist aus unserem derzeitigen Alltag kaum noch wegzudenken. VRund AR erweitern dementsprechend in ganz konkreter Weise unseren Lebensraum.
Auch die Vorbereitungen für die Veranstaltung Breaking Glass III – Virtual Space sind von diesen Entwicklungen beeinflusst und verschmelzen mehr und mehr mit dem Virtuellen. Die Veranstaltung, die vom 28.-30. Mai 2021 stattfinden wird, ist vorerst nur über den digitalen Raum zugänglich.
Autoren:
Projektteam „Breaking Glass“ Hochschule für Bildende Künste – Städelschule
Titelbild:
Visitors in The Third Glass, 2017 © Photo courtesy of Städelschule Architecture Class
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